Vom 27. bis 29. Oktober 2006 fand in der Medienkunstgalerie die Ausstellung „Generative – Experimentelle Software-Arbeiten von Studierenden der Architektur zum Thema Stadt" unter der Leitung von Mona Mahall und Asli Serbest statt.
„Generative“ zeigte experimentelle Software-Arbeiten, die 2006 an der Fakultät für Architektur, IGMA (Institut Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen, Universität Stuttgart) entstanden sind.
Die neuartigen Programme können Echtzeitvorgänge simulieren, Daten visualisieren und interaktive Anwendungen kodieren, sie greifen in den physischen Raum ein und empfangen Daten aus diesem. Sie arbeiten mit Zufälligkeiten und generativen Algorithmen. Thema der Arbeiten ist die Stadt, insbesondere die Stadt Stuttgart.
Die Arbeiten reichen von einem Postkarten-Automaten, der Zufall und Interaktion verbindet, um neuartige ‚Ansichtskarten’ zu produzieren, über eine Soundinstallation, in der, wiederum interaktiv, einzelne Geräusche der Stadt zu eigenen Sounds übereinander gelegt werden können, bis hin zur situationistischen Anleitung für einen Stadtspaziergang, die per Zufallsgenerator zusammengestellt und dann zum Mitnehmen und Losgehen ausgedruckt werden kann.
Mit dabei ist außerdem eine abstrakte Arbeit, die, über eine Kamera am Eingang, das Kommen und Gehen der Besucher zählt, um dieses Geschehen in Echtzeit auf dem Monitor zu repräsentieren, sowie ein Programm, das Bewegungsströme der Menschen im Bahnhof Stuttgart darstellt – die Züge, die ankommen und abfahren, werden in Echtzeit visualisiert. Und nicht zuletzt zeigen zelluläre Automaten Prozesse, die Stadtwachstum als dynamisches System modellieren.
Alle Codes sind mit Processing, einer Java-basierten Programmiersprache geschrieben, die im Kontext von Code Art und Generic Art entstanden ist.
Die Software-AutorInnen sind: Christian Ristau, Marco Läber, Nilgün Serbest, Steffen Braun, Aline Otte, Volker Baur, Moritz von Pein und Daniela Staengle.
Der Katalog der Ausstellung mit einer Erläuterung der kuratorischen Konzeption seitens der Herausgeberinnen (Mona Mahall und Asli Serbest), der Einführungsrede von Gerd de Bruyn sowie der ausführlichen Präsentation der Arbeiten der Studierenden (ca. 9 MB) steht zum download zur Verfügung.