German press text:
HAMMERHAUS (Stuttgart)
live multimedia performance
audio-visuelles konzert
Axel Hanfreich / beats & loops
Kurt Laurenz Theinert / visual piano (Software Phillip Rahlenbeck, Roland Blach)
Puren, aber durchaus dekorativen Minimalismus, sowohl akustisch als auch optisch, verspricht die Performance von HAMMERHAUS. Deren elektronische Musik liebt das Eskalationsprinzip und das Kombinieren von Club-Beats mit Soundgebilden zwischen Ambient und experimenteller Klangkunst. Während Axel Hanfreich für digitale Beats und analoge Loops zuständig ist, bedient Laurenz Theinert ein Visual Piano, mit dem er über eine Tastatur grafische Elemente in Echtzeit erzeugen und verändern kann. Die Musik von Hammerhaus ist im positiven Sinne bedeutungslos, verweist auf nichts außer sich selbst, und findet in den Rechtecken und Linien, mit denen Theinert die Leinwand füllt, ihr visuelles Äquivalent.
Bei der Performance in der Medienkunstgalerie fluctuating images wird Theinert auch eine neue, von Phillip Rahlenbeck entwickelte Software zum Einsatz bringen. Diese ermöglicht es, Linien und Liniengebilde von der Fläche in den Raum zu konvertieren und eine grafische Tiefenräumlichkeit herzustellen.
Nach dem Studium an der Kunstakademie Stuttgart konzentriert sich der Fotograf und Lichtkünstler Theinert auf visuelle Erlebnisse, die nicht bildhaft auf etwas verweisen oder gegenständliche Bedeutungen transportieren. Mit dem Visual Piano ist es ihm möglich, diese aus seiner fotografischen Arbeit und seinen Lichtinstallationen entstandene künstlerische Haltung auch live zu spielen und Zeit mit Licht zu gestalten. Wie bei den Lichtinstallationen sucht er immer die Verbindung zum Klang, der durch die Flüchtigkeit und Immaterialität dem Licht nahe steht.
Theinert setzt das Visual Piano ein, mit dem er über eine Tastatur und Pedale grafische Muster in Echtzeit erzeugen, projizieren, bewegen und verändern kann. Es entstehen pulsierende Bilder aus rechteckigen Flächen und Linien sowie gezeichnete Spuren, die permanent ihre Position, Größe und Farbe wechseln können.
Axel Hanfreich studierte E-Baß an der Musikhochschule Stuttgart. er beschäftigte sich intensiv mit elektronischer Musik und Musikproduktion. 1996 erhielt er Studienplatz im Fach "Musiktheorie und neue Medien" an der Musikhochschule Stuttgart.
1999 erfolgte die Gründung der Formation Schnute, die Einflüsse von Jazz und moderner elektronischer Musik miteinander verbindet. Er veröffentlichte Musikproduktionen bei Lab Records und trat bei verschiedenen Festivals (Steirischer Herbst / Graz, Jazz Open Stgt., Hildener Jazztage, Ostseejazz Rostock, Jazzfestival Ulm, Red Beats Festival Dresden).
Zusammen mit Schnute-Partner Andreas Zbik führte Axel Hanfreich eine wöchentlich stattfindende Veranstaltung für improviserte elektronische Musik im Stuttgarter Tearoom ein - die Schmollmund-Sessions. Hier traten als Gäste auch Thomas Maos und Fried Dähn auf, ebenso Jürgen Grözinger und Joachim Glasstädter (Zignorii++), sowie ausgewählte Jazzmusiker aus der Stuttgarter Szene, wie Carsten Netz, Ralph Abelein, Fabian Wendt, Markus Birkle. 2002 erhielt er ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg.
Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Initiative Visual Music Stuttgart. Diese Reihe wird in Stuttgart an verschiedenen Orten durchgeführt.