Während die Auseinandersetzung mit natürlicher und künstlicher Lichtführung im urbanen Raum bis in die Antike zurückreicht, ist der Einsatz und die Verwendung künstlichen elektrischen Lichtes im urbanen Raum erst mit der Elektrifizierung im Verlauf des 20. Jahrhunderts zu beobachten.
Elektrisches Vergnügungslicht lässt Coney Island erstrahlen, elektrisches Licht urbanisiert in einem gewissen Grad selbst ländlichen Raum, wie Joris Ivens in „Power and the Land“ (1940) zeigt. Zugleich produziert die verdichtete Bauweise der Großstädte „Housing Problems“ (1935), so der Titel des Filmes von Elton & Anstay, zu denen auch chronischer Lichtmangel gehört. Auf diesen reagiert die Bewegung der Lebensreform mit licht-luftigen Gartenstädten, und Architekten wie Hans Scharoun entwickeln mit Gebäuden wie dem Haus Schminke gleichsam Lichtarchitekturen.
Allerdings kommen alle elektrischen Beleuchtungskünste an ein Ende, wenn Stromausfall eintritt. Wie eine Großstadt darauf reagiert, ist in „Lefty“ beim Stromausfall in New York 1978 zu sehen.
Während heute nun einerseits nächtliche Illuminationen auf ein Spektakelmaximum zuschießen, wie etwa bei dem Eröffnungsfeuerwerk für Burj Khalifa 2010, lassen sich zugleich Gegenbewegungen erkennen, wie die Gruppierung Dark Sky, die aktuell gegen Lichtverschmutzung opponiert.
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