Exhibition dealing with the subject of beauty - beauty ideals, beauty industry and the fetish as a form of beauty.
Eva Bauer studies cultural studies at the University of Applied Sciences Schwäbisch Hall.
German press text:
Wenn die Schönheit die Herrin der Gesellschaft ist, so braucht sie auch Diener, die ihre Botschaft verkünden und ihr helfen, noch mehr Ruhm und Anerkennung zu erhalten. Ein langjähriger Diener der Schönheit ist das Schönheitsideal, welches eine mittelnde Rolle zwischen der Herrin und der Gesellschaft einnimmt. Es macht Schönheit greifbar, indem es in einer Gestalt zum Ausdruck kommt und somit angestrebt werden kann.
Die Ausstellung handelt von der Ambivalenz der Schönheitsideale, welche schon Jahrhunderte lang mit Eifer angestrebt und bis ins Extrem nachgeahmt wurden. Wenn man die Geschichte der Schönheitsideale betrachtet, so stellt man fest, dass einige der angestrebten Ideale heutzutage wie Formen von Folter wirken und so absurd erscheinen, dass das Wort „Schönheitsideal“ sarkastisch klingt. Schon Urvölker schnürten mit Tüchern und Holzlatten die Köpfe ihrer Kinder ein, so dass der Kopf zur Stirn hin verjüngt und eierförmig wurde. Später wurde die Damentaille mit einem Korsett so eingeschnürt, dass sich die Organe eine neue Position suchen mussten. Schwangerschaften führten häufig zu Fehlgeburten.
Bei diesen extremen Formen des Schönheitsideals handelt es sich nicht etwa um ein veraltertes Muster der jeweiligen Gesellschaft. Auch heute wird bedingungslos, häufig fanatisch, versucht dem vorgegebenen Schönheitsideal zu entsprechen. Dem modernen Körper werden Muster eintätowiert, Silikonimplantate eingesetzt, er wird bis auf die Knochen heruntergehungert und durch den neuesten medizinischen Stand bis zur Unkenntlichkeit verändert. Dienen diese Varianten des Schönheitsideals dazu, den Charakter zu unterstreichen, oder ist ein Fluchtversuch aus dem eigenem Körper die Motivation? Ist es allein das Streben nach Schönheit oder vielmehr eine Abgrenzung von bzw. eine Integration in eine gesellschaftliche Gruppe?
Die Ausstellung soll aufzeigen, dass der Weg zur absoluten Schönheit eine Gratwanderung ist und nicht selten am Gegenpol des Schönen, im Hässlichen endet.
Am besten ist dies an extremen Formen des Schönheitsideals zu erkennen, denn dort wird sichtbar, wie nah sich diese beiden Pole - das Schöne und das Hässliche - sind.
Eva Bauer studiert Kulturgestaltung an der FH Schwäbisch Hall. Diese Ausstellung ist ihre Diplomausstellung.